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Mit dem Thema selbst kam ich zum ersten Mal 2011 auf der Industriemesse in Hannover in Berührung. Dort wurde öffentlichkeitswirksam in die Welt kommuniziert, dass die Wortschöpfung Industrie 4.0 die Digitalisierung der industriellen Fertigungstechnik und der Logistik beim Austausch von Maschinen mit Maschinen bezeichnet.
Ein Beispiel wäre die Entwicklung von Selbstoptimierungs-Technologien für den Fertigungsprozess. Hier wird mittels digitalisierter Fertigungsprozesse und vernetzter Messtechnik die Grundlage geschaffen, um eine vorab festgelegte Optimierungsstrategie, welche eigenständig auf Veränderungen im Umfeld sowie der Maschine selbst reagiert, zu verfolgen.
Mit dem Begriff Industrie 4.0 wird das Ziel verfolgt die Produktionsprozesse intelligent und flexibel zu gestalten und dieses mittels verzahnter Informations- und Kommunikationstechnik zu verbinden. Hier werden die Branchen Informationstechnik mit Telekommunikation und klassischem Maschinen- und Anlagenbau sowie der Robotik vernetzt. Und genau das ist heute das zentrale Thema der industriellen Fertigung.
Lesen Sie demnächst mehr in dieser mehrteiligen Beitragsreihe. Teil 2: Industrie 4.0 – Warum manche diese zentrale Entwicklung verschlafen haben.
Kürzlich las ich in einem Forum das folgende Statement: Junge Akademiker die wissenschaftlich arbeiten und Fuß fassen wollen, müssen besonders leidensfähig, stur, weltfremd und in ihr Fachgebiet verliebt sein.Auslöser war dieser Artikel. Ich denke, dass wir in der aktuellen Situation sehr froh darüber sein muss, dass es eben jene leidensfähigen sturen Verliebten gibt. Gäbe es die nämlich nicht, sähe es mit der innländischen Forschung so schwarz aus, dass kein Licht sie mehr erhellen würde. Natürlich wäre der Königsweg die passenden Rahmenbedingungen für eine zukunftssichere Forschung zu gewährleisten. Die haben wir aber leider aktuell nicht. Insofern bleibt nur zu hoffen, dass es genug Idealisten gibt bis die Situation soweit verbessert wurde dass man nicht mehr das Wegbrechen der Forschung befürchten muss. Andererseits muss man jedem viel Erfolg wünschen, der sich für diesen Schritt entscheidet, ich kann das gut nachvollziehen.
Seit ein paar Tagen ist die Facebooktochter Occulus mit Ihrer VR-Lösung Rift auch für den Endbenutzer erhältlich. In Deutschland ist das Gerät für sportliche 741€ bestellbar. Auch andere Hersteller wie HTC mit seiner Vive oder Sony mit seiner Morpheus VR- Brille drängen dieses Jahr auf den neuen Markt. Man darf also mit Fug und Recht behaupten: Das Jahr 2016 steht ganz im Zeichen der virtuellen Realität, einer neuen Technik die sicher den einen oder anderen Lebensbereich verändern wird.
An dieser Stelle möchte ich auf eine noch kaum diskutierte Einsatzmöglichkeit der neuen Technik eingehen, nämlich dem in der Industrie. Es gibt schon heute konkrete Pläne für den Einsatz im Handel. Ein einfaches Szenario: Der Kunde im Küchenfachmarkt kann sich seine fertig geplante Küche mittels VR anschauen. Der Verkäufer bekommt ein mächtiges Verkaufstool an die Hand, das sich schon ab der ersten deshalb verkauften Küche rechnet, ist er doch nicht mehr auf die Vorstellungskraft seiner Kunden angewiesen. Eine klassische Win-Win-Situation.
Wie würde aber der Einsatz in der Industrie aussehen? Ich habe mir folgendes Szenario überlegt: Die produzierende Industrie veranstaltet seit Jahr und Tag Werkführungen. Egal ob Investoren, Partner, Zulieferer oder Kunden. Dabei steht aber auch immer das Schreckgespenst Industriespionage im Raum. Und genau an dieser Stelle kann man auf eine virtuelle Lösung zurückgreifen. Ein Raum im Hauptgebäude ausgestattet mit der passenden Hardware und der weltweiten Besichtigung der Produktionsstätten stünde nichts mehr im Wege. Und das charmante ist, dass vorher exakt bestimmt werden kann wer was zu Gesicht bekommt. Soviel zum Thema Industriespionage.
Aber warum nicht noch einen Schritt weiter gehen? Auch in der Fabrikplanung oder im Supply-Chain-Management kann man hier tatsächliche Einsparpotentiale generieren. So könnte mit dem richtigen Programm jeder Shopfloor ohne Reisekilometer auf den Nanometer genau geplant werden. Wie bei jeder neuen Technik lautet die Frage nicht mehr: Geht das? Sondern: Wollen wir das?
Ende 2015 ging ein kleines Rätsel durch die Weiten des Internets, das für Bewerber des Technikriesen Apple gedacht war:
Es befinden sich drei Kisten vor Ihnen. Eine Kiste enthält nur Äpfel, eine andere nur Orangen und die dritte sowohl Äpfel, als auch Orangen. Doch die Kisten sind falsch beschriftet. Sie dürfen nur eine Kiste öffnen und dürfen auch nicht hineinsehen. Sie dürfen lediglich eine Frucht herausnehmen und diese anschauen. Wie können Sie jetzt sofort alle Kisten richtig beschriften?
Sind Sie bereits selbst auf die Lösung gestoßen? Falls nicht hier eine Erklärung dazu. Sie ziehen eine Frucht aus der Kiste mit der Beschriftung: Äpfel & Orangen. Sie wissen nämlich, darin müssen entweder Äpfel oder Orangen, aber ob der obigen Bedingung keinsfalls beides enthalten sein. Wir definieren: Fall A: Apfel | Fall B: Orange Nehmen wir Fall A an: Sie haben die Kiste mit Äpfeln eindeutig bestimmt. Für die Kiste mit der (falschen) Beschriftung "Orangen" bleibt nur noch die eindeutige Zuordnung "Äpfel und Orangen". Denn sonst wäre die Beschriftung ja richtig, was ausgeschlossen ist. Für die Kiste die übrig bleibt (egal was drauf steht ist falsch) bleibt nur noch die Beschriftung Orangen. Et Voila.